Was tun wenn ich mich Zuhause unsicher fühle?

Egal wie alt jemand gerade ist, bei einem zu Hause spielt sich mit vermutlich ein Großteil des Lebens ab. Im Zusammenleben mit Eltern, Geschwistern oder anderen Menschen, mit denen man seine Wohnung oder sein Haus teilt, kann es zu Problemen kommen. In der aktuellen Corona-Lage hat sich die Situation nochmals verändert und die meisten Menschen sind auf die eigenen vier Wände beschränkt. Aber was tun, wenn du dich gerade Zuhause nicht sicher fühlst?In den kommenden Zeilen erhältst du Tipps, um dein eigenes Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Nimm dir die Zeit, die du benötigst und bewerte ob du dich in die beschriebenen Situation hineinversetzen kannst.

Das eigene Wohnzimmer Zuhause

Aktuelle Situation in Deutschland

Du wirst vermutlich bereits bei dir und bei deinen Mitmenschen erlebt haben, dass die aktuelle Corona-Situation die Menschen zwingt den Kontakt zu außen und anderen Menschen so gering wie nur möglich zu halten. Das bedeutet, dass sich das Leben im Moment mehr und mehr Richtung zu Hause verlegt. Doch was tun, wenn das zu Hause kein sicherer Ort ist?

Gerade in dieser besonderen Zeit, brauchen Betroffene mehr Aufklärung und Hilfestellung zu den erlebten Problemen.

Falls du das Bedürfnis hast mit jemanden zu reden und du der Meinung bist, dass du Hilfe brauchst, dann tue einen wichtigen Schritt für dich und nimm entsprechende Hilfsangebote in Anspruch.

Welche Gründe kann es dafür geben?

Das Zusammenleben mit anderen Person ist eine sehr komplizierte Sache und jede Person kann sich mal von Zeit zu Zeit gestresst fühlen. Im Normalfall versöhnen und vertragen sich Menschen wieder und der Alltag geht wieder leichter weiter. Wenn aber die Situation über längere Zeit andauert, kann das als zusätzliche Belastung wahrgenommen werden und Fragen wie diese können auftauchen:

“Ist es meine Schuld, dass es Zuhause nicht läuft?”Als Jugendliche*r und junge*r Erwachsene*r fühlt man sich oft schuldig für das, was Zuhause passiert. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass Kinder nicht für das Verhalten der eigenen Eltern oder Erzieher*innen verantwortlich sind. Selbstverständlich solltest du im Alltag einen respektvollen und angemessenen Umgang mit deinen Mitmenschen haben. Es ist aber in keiner Weise in Ordnung, dass Menschen in deiner Umgebung mit irgendwelcher Art von Gewalt reagieren. Jeder Mensch hat das Recht mit Würde und Respekt behandelt zu werden und Gewalt hat Zuhause nichts zu suchen.

Was du gerade tun kannst

Wenn du dich trotz deines angemessenen und respektvollen Umgangs zu Hause unwohl oder unsicher fühlst, dann empfehlen wir dir folgende Sachen zu probieren:

  • Führe ein persönliches Tagebuch und notiere welche Themen dich gerade belasten und warum. Notiere zusätzlich was zum Zwischenfall geführt hat (z.B. Mama hat mich angeschrien, weil ich mein Zimmer nicht sofort aufgeräumt habe).
  • Spreche mit einer Freundin oder einem Freund der/dem du vertraust über die Dinge, die dich gerade belasten oder unglücklich machen. Frage bei dieser Person nach, was sie an deiner Stelle tun würde. Ganz oft kann man so Tipps erhalten, die vielleicht das Problem lösen könnten. Über das Thema mit Freunden zu sprechen hilft!
  • Eine weitere Möglichkeit ist mit einem oder mehreren Lehrer*innen an deiner Schule zu sprechen. Auch hier solltest du mit einer Person reden, welcher du persönlich vertraust. Wenn du dich bei dieser Person nicht sicher fühlst, dann achte auf dein Bauchgefühl und suche eine andere Person auf.
  • Nutze und durchstöbere diese Internetseite SOS@Home und suche nach Themen, die du gerade Zuhause erlebst (z.B. “meine Eltern schreien mich immer an” oder “Niemand hört mir wirklich zu”). Am Ende dieses Textes haben wir einige nützliche Links hinzugefügt, mit deren Hilfe du mehr zum vorgeschlagenen Thema erfahren kannst. Auf unserer Seite findest du noch eine Filterfunktion, wo du angeben kannst was bei dir gerade passiert und die Seite meldet im Anschluss mögliche Hilfsangebote, die du in Anspruch nehmen könntest.
  • Im deutschen Raum gibt es verschiedene professionelle Anbieter, die im Falle von Fragen zur Verfügung stehen und Hilfe über Chat bieten können. Nutze dazu die Online- Beratung für Jugendliche unter www.youth-life-line.de .
    Weitere Informationen findest du in unserem Artikel zu den bekanntesten Hilfsangeboten.
  • Falls du das Bedürfnis hast mit einer Person zu sprechen, nutze den Dienst des Kinder-und Jugendtelefon unter folgender Nummer: 0800-1110333; Der Dienst ist kostenlos, anonym und Montags bis Samstags von 14-20 Uhr erreichbar.
  • Suche ein Jugendamt oder Jugendzentrum in deiner Umgebung auf. Unter Jugendämter (https://www.jugendaemter.com/jugendaemter-in-deutschland/) kannst du das jeweilige Angebot pro Bundesland genauer anschauen.
  • Bei akutem Notfall oder Bedrohung wähle die 110! Beschreibe der Polizei den Zwischenfall und halte dich an die erteilten Anweisungen, damit deine eigene Sicherheit gewährleistet ist und Hilfe geleistet werden kann. Weitere Informationen um deine Sicherheit zu gewährleisten erhältst du in unserem Artikel über Verhalten bei akuter Gefahr (intern verlinken, Post #7 )

    Erinnere dich immer daran, dass du das Recht hast Hilfe zu suchen, wenn du dich nicht wohl oder sicher fühlst.
Junge Menschen beim Spielen

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