Wenn Menschen über Gewalt reden, wird allgemein vorausgesetzt, dass alle Bescheid wissen, was damit gemeint ist.
Obwohl das Vorkommen von Gewalt und dessen Auswirkungen heute immer noch verharmlost wird, ist nichts bei diesem Thema gewöhnlich oder akzeptabel.
Um gegen die immer noch vorherrschende Tabuisierung dieses Themas vorzugehen, gehen wir im folgenden Beitrag näher auf die Frage ein, was Gewalt ist.
Ausgehend von einer ersten Definition listen wir spezifische Beispiele von Gewalt auf. Das Team von SOS@Home liefert somit einen ersten Anhaltspunkt um sich gegen häusliche Gewalt zu schützen.

Gewalt und ihre vielen Gesichter
Nicht jeder Mensch erlebt sie und sieht sie. Doch Gewalt hat viele Gesichter.
Sie kann verunsichern, beleidigen, verletzen und ausgrenzen. Gewalt kann sowohl durch Tun (z.B. Beschimpfen und Schlagen) aber auch durch Nichtstun (z.B. Nichtbeachtung von Bedürfnissen oder Wegschauen) geschehen. Gewalt kann sich dann gegen Sachen, Tiere ohne Menschen richten. Obwohl Gewalt sehr unterschiedlich aussehen kann, existiert hierzu kein eindeutig definierter Begriff welcher Gewalt genau beschreibt. Trotz einer fehlenden eindeutigen Definition, lassen sich eine Reihe von Gemeinsamkeiten finden, welche die einzelnen Taten miteinander verbinden:
- Jeder Tat liegt eine Absicht zugrunde eine Schädigung anzurichten
- Es gibt jeweils mindestens eine Person die Gewalt ausübt und eine Partei (z.B. Tier oder Mensch) die unter der Tat leidet
- Die Tat hinterlässt Spuren (z.B. starke Verunsicherung, blaue Flecken usw.) die unterschiedlich ausfallen können
- NOCH WAS?
Doch was kann ich mir alles unter Gewalt vorstellen? Welche Arten von Gewalt gibt es?
Eine vollständige und umfassende Liste an Gewaltarten zu erstellen ist leider nicht möglich, da die Anzahl der Formen dazu neigt von Jahr zu Jahr zu steigen.
Formen wie Sexting (EVTL AUSTAUSCHEN) oder “Happy Slapping” (EVTL AUSTAUSCHEN) waren vor wenigen Jahren noch unbekannte Ausprägungen, welche erst durch die neue Technologien ermöglicht wurden.
Um so ausführlich wie möglich zu sein, haben wir eine Auflistung an gängigsten Gewaltformen erstellt:
- Körperliche Gewalt
- Seelische Gewalt
- Sexualisierte Gewalt
- Häusliche Gewalt
- Wirtschaftliche Gewalt
- Selbstverletzende Gewalt
Da eine ausführliche Beschreibung, der hier genannten Gewaltformen den Rahmen dieses Beitrages sprengen würden, empfehlen wir interessierten Leser*innen, die mehr über die jeweiligen Themen erfahren wollen, auf den jeweiligen Textbeitrag zu klicken. Hier werden dann genauere Informationen gegeben, um die jeweiligen Gewaltform zu identifizieren und welche Handlungen unternommen werden können um sich davor zu schützen.
Recht und Gewalt
Gewalt ist nie das richtige Mittel, um sich Recht zu verschaffen. Ganz im Gegenteil: Das Ausüben jeglicher Gewaltform gegenüber Menschen, Tieren und Dingen ist nicht erlaubt. Wer Gewalt ausübt macht sich vor dem Gesetz strafbar. Je nach Fall und Schwere sind unterschiedliche Strafen vorgesehen. Als Beispiel machen sich Menschen, die verbale Gewalt anwenden und anderen dabei schaden, wie durch Beleidigung, üble Nachrede oder sogar wegen Verleumdung, strafbar. Bei körperlicher Gewalt gegen eine Person, wie Schläge oder Beschädigung von fremdem Eigentum, müssen die gewaltausübenden Personen mit einer Strafe wegen Körperverletzung oder Sachbeschädigung rechnen. Bei weiteren schwerwiegenden Taten, wie z.B. bei Verleumdung oder Rufmord, ist im Normalfall mit strengeren Konsequenzen zu rechnen.
In Industrieländern, wo die Entwicklung bereits weit fortgeschritten ist (dazu zählen insbesondere Deutschland und andere europäische Länder) sorgen Gesetze dafür, dass Menschen, die Gewalt erfahren oder erfahren haben, nicht alleine gelassen werden. Gesetze sind für Menschen egal welchen Geschlechts, Alters oder Herkunft da. Insbesondere junge Menschen bzw. Minderjährige haben ein Recht auf gewaltfreie Kommunikation. Kinder und Jugendliche sollen sich gut entwickeln können.
Damit junge Menschen eines Tages zufriedene und verantwortungsbewusste Mitglieder*innen der Gesellschaft werden, muss jede Person ohne Angst vor verbaler, seelischer, körperlicher, sexueller oder sonstiger Art von Gewalt leben können.Unser Beitrag über rechtliche Möglichkeiten um gegen häusliche Gewalt vorzugehen (intern verlinken, Post #11) ist ein wichtiger erster Kontaktpunkt um besser zu verstehen, wie Betroffene sich vor Gewalt schützen können.
Gewalt im Alltag: Sprechen wir darüber!
Viele Betroffene und Aufmerksame nehmen es nicht wahr, meistens beginnt alles ganz harmlos.
Menschen haben unterschiedliche Denkweisen und Vorstellungen und wollen die eigene Meinung durchsetzen. Einige Personen haben nicht gelernt auf geeigneter Weise auf Probleme und Unterschiede zu reagieren. Falls das Reden allein nicht überzeugen kann, nehmen Gewalttätigkeiten ihren Lauf.
Auf ein erstes Gespräch folgen Schimpfwörter und Beleidigungen, die bereits als verbale Gewalt angesehen werden können.
Leider ist eher der Fall, dass die Gewalt hier nicht Halt macht. Es kann durchaus zu körperlicher Gewalt kommen. Körperliche Gewalt wird eher wahrgenommen als seelische.
Je nach Fall kann sich eine körperliche Gewalt auch in einer sexuellen Gewalt äußern, wo Betroffene gegen ihren Willen zu Handlungen gezwungen werden, die die eigene Würde und Privatsphäre verletzen. Falls Gewalt über einen längeren Zeitraum bestehen, können Langzeiteffekte wie starke Unsicherheit, Zukunftsängste oder sonstige Störungen auftreten. Es gibt Menschen, die Gewalt gegen sich selbst anwenden, etwa wenn sie sich die Haare ausreißen oder sich auf eine andere Weise körperlich Schaden zufügen. Diese Form der Gewalt nennt man selbstverletzendes Verhalten, d. h. Angriffe gegen die eigene Person. Ein solches Verhalten findet statt, weil Menschen mit der eigenen Situation nicht zurecht kommen.
Es muss uns allen klar werden, dass Gewalt sich an jedem Ort und zu jeder Zeit abspielen kann. Keine Person ist vor Gewalt sicher. Leider wird in der heutigen Gesellschaft noch zu wenig darüber gesprochen, welche Auswirkungen Gewalt für die Betroffenen hat. Aus diesem Grund liegen unsere Bemühungen in der Aufklärung und Hilfestellung bei häuslicher Gewalt. Bereits darüber zu sprechen, kann große Wirkungen zeigen.
Egal ob Betroffener oder Aufmerksamer: Leiste auch du einen wichtigen Beitrag um (häuslicher) Gewalt ein Ende zu setzen!
Als Betroffener kannst du diese Webseite durchstöbern und wichtige Ratschläge einholen, wie du mit deiner Situation am besten umgehen kannst. Nutze dafür auch unsere speziell entwickelte Filterfunktion (intern verlinken mit Filterfunktion). Wenn du hingegen Zeuge von Gewalt warst, dann habe den Mut um zu handeln! Jede noch so kleine Handlung oder Unterstützen kann Leben retten.
SOS@Home unterstützt dich auch hier mit spezifischen Beiträgenag zu den jeweiligen Gewaltthemen, die in der eigenen Wohnung oder eigenem Haus vorkommen können. Mit diesem Fachbeitrag kommen wir unserem Ziel, eine gewaltfreie Gesellschaft zu schaffen einen weiteren Schritt näher.
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